In unserem zertifizierten Zentrum für Brustfehlbildungen arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche Hand in Hand, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei Fehlbildungen der Brust bieten zu können.
umgangssprachlich auch Knospenbrust, Schlauchbrust, Rüsselbrust
Bei dieser Deformität kann sich die Basis der Brust während des Wachstums nicht ausbreiten; so bildet sich die untere Hälfte der Brust in der Pubertät nicht oder nicht vollständig aus, während sich die Brustwarzen nach vorne vorwölben. Die Brustentwicklung verläuft aus diesem Grund eher schlauchförmig, die Drüse hängt deutlich nach unten und ist sehr schmal. Im Gegensatz dazu sind die Brustwarzen in vielen Fällen übergroß und vorfallend. Die Optik gibt dieser Fehlbildung ihren Namen: tubuläre Brust (vom lateinischen Wort „tubus – der Schlauch“).
Die tubuläre Brust kann ein- oder beidseitig auftreten, hat ihren Ursprung vermutlich bereits in der Embryonalphase und wird meist erst in der Pubertät entdeckt, wenn die Brüste sich entwickeln. Eine tubuläre Brust muss aus medizinischer Sicht nicht zwingend operiert werden. Doch belastet die Fehlbildung die Betroffenen seelisch zuweilen stark. Zumal die Deformität sich – je nach Ausprägung – nicht mit Kleidung kaschieren lässt.
Generell unterscheidet man zwischen vier Formen der tubulären Brust:
Typ 1: Es fehlt das innere untere Brustviertel, auch Brustquadrant genannt.
Typ 2: Es fehlen beide unteren Brustquadranten.
Typ 3: Auch hier fehlen die beiden unteren Brustviertel, zusätzlich ist die Brustwarze nach unten verzogen.
Typ 4: Die Schlauchbrust ist voll ausgebildet, die unteren und oberen Brustquadranten sind ungenügend entwickelt.
Die Therapie ist aufwändig, da Form und Größe der Brust wie auch der Brustwarzen verändert sein können. Beim Eingriff „entfalten“ wir den nicht voll entwickelten unteren Teil der Brust, ergänzend kommt eine Brustvergrößerung sowie eine Bruststraffung in Frage.
Leicht asymmetrische Brüste sind natürlich. Bei rund 90 Prozent aller Frauen sind sie nicht exakt gleich groß oder gleich geformt. Von einer asymmetrischen Fehlbildung spricht man erst dann, wenn diese sehr stark ausgeprägt ist wie beim Poland-Syndrom. Aufgrund einer genetischen Veranlagung fehlt bei dieser sehr seltenen Fehlbildung eine Brust samt Brustmuskel teilweise oder komplett, während die andere Seite normal ausgeprägt ist. Häufig tritt diese Entwicklungsstörung in Kombination mit einer weiteren Deformität des knöchernen Brustkorbes wie der Trichterbrust oder mit Fehlbildungen am Arm oder der Hand auf.
Das Amazonen-Syndrom macht sich ebenfalls durch Asymmetrie bemerkbar. Da auf einer Seite die Brustdrüsen fehlgebildet sind, ist die Brust entweder sehr klein oder fehlt ganz. Anders als beim Poland-Syndrom ist der Brustmuskel aber vollständig ausgebildet.
150 bis 450 Gramm – so viel wiegt eine voll ausgebildete weibliche Brust im Durchschnitt. Ab ca. 500 bis 700 Gramm spricht man von einer sogenannten Makromastie, einer Fehlbildung, bei der die Brüste übermäßig wachsen. Das führt häufig zu körperlichen Problemen wie schweren Rückenschmerzen, da das Gewicht der Brüste an Wirbelsäule, Schultern und Oberkörper zieht. Ekzeme, dort wo die Brüste aufliegen, oder Schnürfurchen durch die BH-Träger sind weitere physische Beeinträchtigungen. Je nach Ausmaß der übergroßen Brust belastet diese die Frauen meist auch psychisch stark.
Sind die Brüste unterentwickelt und im Verhältnis zu Körpergröße und Gewicht der Frau zu klein, spricht man von Mikromastie. Die Gründe für diese Fehlentwicklung sind vielfältig und reichen von einer genetischen Veranlagung über Wachstumsverzögerungen bis hin zu Hormonstörungen. Auch eine extreme Gewichtsabnahme, Schwangerschaft und Stillzeit können das Phänomen verursachen. Rein medizinisch ist in diesen Fällen ein operativer Eingriff zur Größenkorrektur nicht notwendig, da, anders als beispielsweise bei einer übergroßen Brust, hier keine körperlichen Beschwerden zu erwarten sind. Dennoch belastet dieses Phänomen die Betroffenen bisweilen psychisch sehr stark, so dass der Wunsch nach einer Brustvergrößerung entsteht.
Betroffenen fehlt das komplette Brustdrüsengewebe auf beiden Seiten. Die Brust entwickelt sich nicht, der weibliche Oberkörper bleibt flach, teilweise fehlen auch die Brustwarzen (Athelie).
Fehlen eine oder beide Brustwarzen, so wird das in der Fachsprache Athelie genannt. Sie gehört zu den häufigeren Fehlbildungen, die bereits mit der Geburt auftreten.
Bilden sich mehr als zwei Brustwarzen aus, so spricht man von Polythelie oder überzähligen Brustwarzen. Diese gutartigen, angeborenen Fehlbildungen treten in der Regel entlang der sogenannten Milchleiste auf. Aus medizinischer Sicht besteht keine Notwendigkeit, sie zu entfernen, sie werden jedoch von manchen Patientinnen und Patienten kosmetisch als störend empfunden.
Bei der Trichterbrust handelt es sich nicht um eine klassische Fehlbildung der Brust. Vielmehr ist es eine angeborene oder im Rahmen einer Krankheit entwickelte Deformität des vorderen Brustkorbs, bei der sich das Brustbein trichterförmig nach innen wölbt. Dies muss aus medizinischer Sicht nicht zwangsläufig behandelt werden, wenn die Patientinnen und Patienten mit den optischen Veränderungen gut leben können. Allerdings können auch körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Muskelverspannung oder Kurzatmigkeit auftreten.
Leichtere Formen der Trichterbrust lassen sich mit Physiotherapie, Muskelaufbau und gezieltem Atemtraining korrigieren. Schwere Deformitäten müssen operativ in einem offenen Eingriff oder minimalinvasiv korrigiert werden. Hier arbeiten wir eng mit unseren Kolleginnen und Kollegen der Thoraxchirurgie zusammen.
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