Lymphödeme können als Folge einer vorherigen Operation z. B. nach Tumorerkrankungen (sekundäres Lymphödem) oder auch als Folge angeborener Fehlbildung des Lymphsystems (primäres Lymphödem) auftreten. Die Symptome können mit konservativen Maßnahmen gemildert werden, eine kurative Option bietet jedoch nur die operative Therapie. Als eines der wenigen in Deutschland zertifizierten Zentren für Lymphchirurgie bieten wir sämtliche Optionen der chirurgischen Behandlung. Diese können einzeln oder bei passender Indikation auch kombiniert durchgeführt werden.
Bei der lympho-venösen Anastomose wird eine Verbindung zwischen Lymphgefäßen und Venolen (kleinen Venen) hergestellt, damit die Lymphe in die Vene abgeleitet werden kann. Bei den LV-Shunts handelt es sich auch um einen minimalinvasiven Eingriff zur Behandlung von Lymphödemen (oder Lymphozelen), auf eine Entnahme von Lymphgefäßen/-knoten wird verzichtet. Die Lymphödeme verbessern sich bei Anwendung dieser Methode häufig lokal.
Multiple lympho-venöse Anastomosen bestehen aus mehreren Lymphgefäßen, die an einer großen Vene angeschlossen werden. Dabei werden mikrochirurgisch mehrere lympho-venöse Anastomosen (s. oben) durchgeführt. Diese Methode eignet sich sehr gut zur Vorbeugung von Lymphödemen nach Lymphknotenentfernung und kommt auch bei der Behandlung von Lymphozelen zum Einsatz.
Bei verschiedenen Tumoroperationen müssen Lymphknoten entfernt werden, was in der Folge die Entstehung von Lymphödemen begünstigt. Bei der Lymphknotentransplantation können die entnommenen Lymphknoten durch körpereigene Lymphknoten aus anderen Körperbereichen (z. B. aus der Leisten- oder Halsregion) ersetzt werden.
Bei der Lymphgefäßtransplantation werden Lymphgefäße von der Oberschenkelinnenseite entnommen. Durch diesen Eingriff soll eine Überbrückung zwischen den gestauten Körperregionen (Lymphödem nach z. B. Tumoroperation) und dem intakten Lymphabflussbereich hergestellt werden.
Das Ziel der lympho-lymphatischen Anastomose besteht in der Behandlung von Ansammlungen von Lymphflüssigkeit, sogenannten Lymphozelen. Anastomosen sind natürliche oder operativ hergestellte künstliche Verbindungen zwischen Blut- und/oder Lymphgefäßen. Dieser minimalinvasive Eingriff in beispielsweise der Leisten- oder Achselregion kommt auch bei der Behandlung von Lymphgefäßtransplantationen zum Einsatz.
Dabei handelt es sich um eine Absaugung des krankhaft veränderten Unterhautfettgewebes und der anschließenden Entfernung der überschüssigen Haut. Diese Methode wird bei sehr fortgeschrittenen Lymphödemen (Elephantiasis) und Lipödemen mit starken fibrotischen Veränderungen und einer gestörten Einlagerung von Fettgewebe eingesetzt.
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