Die Allgemein- und Viszeralchirurgie in unserem Haus vereint gleich mehrere Besonderheiten im Bereich der Chirurgie. Unser Team bietet nicht nur chirurgische Standardeingriffe an, sondern ist auf alle minimalinvasiven Eingriffe, insbesondere roboterassistierte Operationen mit dem DaVinci-System spezialisiert. Als zertifiziertes Darmkrebszentrum steht die Tumorchirurgie bei uns insbesondere im Fokus. Als eines der wenigen Häuser in Deutschland bieten wir die Spezialbehandlung Kock-Pouch an.
Darüber hinaus umfasst unser Spektrum proktologische Therapien mit ebenfalls minimalinvasivem Schwerpunkt wie beispielsweise Anal Fistula Plug oder Sakrale Nervenstimulation/SNS. Bruchbildungen und Gewebsschwäche der Bauchwand (Hernienchirurgie), die Darmchirurgie wie beispielsweise Divertikulitis, die Magenchirurgie bei entzündlichen Erkrankungen, die Leber- und Bauchspeicheldrüsenchirurgie sind auch Teil unseres Behandlungsangebots.
Das Caritas-Krankenhaus St. Josef verfügt über die modernste apparative Einrichtung wie z. B. endosonografische Ausstattung, um neben der chirurgischen Therapie bereits im Vorfeld alle diagnostischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Dieses umfassende Know-how macht das Caritas-Krankenhaus St. Josef zu einem Standort medizinischer Spitzenleistung.
Minimalinvasive Behandlung
Die minimalinvasive Chirurgie ist ein besonderer Schwerpunkt unserer Klinik. Unsere Operateurinnen und Operateure verfügen über umfangreiche Erfahrung und sind national gefragte Experteninnen und Experten. Mit neuesten Technologien wie der 3D-Laparoskopie oder dem robotergestützten DaVinci-OP-System bieten wir unseren Patientinnen und Patienten stets den bestmöglichen technischen Standard.
Leistungsspektrum
Sie sind winzig wie ein Sandkorn, aber auch groß wie eine Haselnuss. Sie bleiben jahrelang unbemerkt oder verursachen heftigste Schmerzen: Gallensteine. Häufig lassen sich diese im Rahmen einer endoskopisch-retrograden Cholangio-Pankreatikographie (kurz: ERCP) entfernen.
Doch bei Gallensteinen, die Koliken verursachen, muss in der Regel die komplette Gallenblase entfernt werden. Diese sogenannte Cholezystektomie kann heute bis auf wenige Ausnahmen in minimalinvasiver OP-Technik (MIC) mit all ihren Vorteilen durchgeführt werden. Die laparoskopische Cholezystektomie in Schlüsselloch-Technik ist eine der häufigsten Operationen in der Bauchchirurgie. Sie ist wenig eingreifend und Komplikationen sind sehr selten.
Über kleine, später kaum sichtbare Schnitte werden eine Kamera und Arbeitsinstrumente eingebracht und die Gallenblase wird vollständig entfernt. Im Vergleich zur offenen Cholezystektomie mit Bauchschnitt reduziert diese Technik die postoperativen Schmerzen und die Dauer der Genesung. Die Erholung ist rasch und der Krankenhausaufenthalt kann auf wenige Tage reduziert werden. Die Intregration in den persönlichen Alltag gelingt schnell.
In unserer Klinik behandeln wir alle Arten von Bauchwandbrüchen (Hernien). Dazu gehören Leisten- und Zwerchfellbrüche ebenso wie Narbenbrüche oder kompliziertere Wiederholungsbrüche. Wir sind spezialisiert auf minimalinvasive Verfahren und nutzen diese wann immer möglich. So können die Patientinnen und Patienten bald wieder in ihren gewohnten Alltag zurückkehren. Je nach Ausgangslage erfolgt die Hernienchirurgie ambulant, unter besonderen Voraussetzungen auch stationär.
Die Entzündung des Wurmfortsatzes ist eines der häufigsten Krankheitsbilder in der Allgemeinchirurgie. Sieben bis zwölf Prozent der Bevölkerung in Deutschland erkranken während der ersten drei Lebensjahrzehnte. Im Volksmund wird häufig von der „Blinddarmentzündung" gesprochen, allerdings handelt es sich bei der akuten Appendizitis vielmehr um eine Entzündung des Wurmfortsatzes. Dieser hängt als blind endender Anteil dem Coecum, dem eigentlichen Blinddarm, an.
Was sind die Gründe für eine Appendizitis?
Die Ursachen der akuten Appendizitis sind vielfältig. Am häufigsten liegt eine Obstruktion (Verengung, Verlegung) des Lumens (Weite eines Hohlorgans) des Wurmfortsatzes vor. Dies kann durch ein Abknicken des Appendix, Verlegung durch Narbenstränge, Kotsteine, entzündliche Schleimhautschwellungen etc. bedingt sein.
Typische Beschwerden bei der Blinddarmentzündung
Die Beschwerden bei einer Appendizitis beginnen meist unvermittelt, häufig in den Morgenstunden. Übelkeit, Erbrechen und kolikartige Bauchschmerzen können auftreten. Die Beschwerden beginnen dabei häufig in der Magengegend und verlagern sich im weiteren Verlauf in den rechten Unterbauch. Begleitend können Appetitlosigkeit, Fieber und Stuhlverhalt vorliegen.
Diagnose, Untersuchung und Therapie
Die Diagnose „akute Appendizitis" wird durch eine ausführliche Anamnese und eine gründliche klinische Untersuchung der Patientenin bzw. des Patienten gesichert. Zusätzlich erfolgen Ultraschalluntersuchung, Blutabnahme sowie eine Urinuntersuchung, um andere Ursachen der Beschwerden ausschließen zu können. Die Therapie der Wahl ist die zügige Operation mit Entfernung des Wurmfortsatzes. Bei weit fortgeschrittener Entzündung erfolgt zusätzlich eine Behandlung mit Antibiotika. Die Entfernung des Wurmfortsatzes kann dabei über eine offene Operation durch einen kleinen Schnitt im rechten Unterbauch erfolgen oder mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie). Die Vorteile des laparoskopischen Vorgehens sind ein meist geringerer Wundschmerz nach der Operation und eine bessere Übersicht während der Operation.
Ein starkes Brennen oder ein scharfer Schmerz direkt hinter dem Brustbein sind die klassischen Symptome bei Sodbrennen. Häufigste Ursache dafür ist der sogenannte Reflux: Ist der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht ganz dicht oder zu schwach, läuft Magensäure in die Speiseröhre zurück.
In vielen Fällen reichen eine veränderte Ernährung oder Medikamente aus, um die Symptome zu unterdrücken. Reicht das nicht aus oder entzündet sich die Speiseröhre fortschreitend, kann an eine Operation gedacht werden. Die momentan vielversprechendste Methode für die chirurgische Behandlung des Reflux ist die Fundoplicatio. In diesem minimalinvasiven Eingriff in Schlüsselloch-Technik wird mit Hilfe des Magens eine Manschette um die untere Speiseröhre gelegt. Dadurch wird verhindert, dass die Magensäure weiter aufsteigen kann.
Die Milz ist in etwa so groß wie eine Faust. Sie gehört zu unserem Immunsystem und hat unter andem die Aufgabe die zu den weißen Blutkörperchen gehörenden Lymphozyten zu vermehren, um so körperfremde Stoffe abzuwehren. Sie speichert zudem Monozyten, die ebenfalls zu den weißen Blutkörperchen gehören und filtert überalterte rote Blutkörperchen heraus.
Gründe für eine Operation an der Milz kann ein Milzriss, eine krankhafte Vergrößerung der Milz ebenso wie ein Abszess oder Tumor an der Milz sein. Wann immer möglich führen wir diese Eingriffe minimalinvasiv in der sogenannten Schlüsselloch-Technik durch.
Direkt an den Magenausgang schließt der Dünndarm. Auf seiner Länge von drei bis fünf Metern verteilen sich der Zwölffingerdarm (Duodenum), der Leerdarm (Jejunum) und der Krummdarm (Ileum). Operationen am Dünndarm können aufgrund gut- oder bösartiger Tumore notwendig werden. Auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können dazu führen, dass entzündete Engstellen im Ileum entfernt werden müssen. Verwachsungen sowie ein kompletter Darmverschluss können ebenfalls zu einer chirurgischen Therapie führen. Eine besondere Expertise hat die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie in der Anlage des sogenannten Kock-Pouch.
Alle Operationen am Dünndarm werden in unserer Klinik soweit möglich in minimalinvasiver Technik durchgeführt.
In unserer Klinik führen wir Eingriffe am Dick- und Enddarm wann immer möglich minimalinvasiv mit der sogenannten Schlüsselloch-Technik durch. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass dies eine Reihe von Vorteilen für die Patientinnen und Patienten bringt. Insbesondere profitieren sie von geringeren Schmerzen, weniger Blutverlust, schnellerem Kostaufbau und einer kürzeren Liegedauer im Krankenhaus.
Komplikationen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) stellen häufige Krankheitsbilder in der chirurgischen Klinik dar, die in enger Zusammenarbeit mit der internistischen Abteilung behandelt werden. Bei Patientinnen und Patienten mit Morbus Crohn sind die häufigsten behandlungsbedürftigen Komplikationen schwere Entzündungen des letzten Dünndarmabschnittes mit Engstellen oder Abszessen sowie Abszesse und Fisteln im Bereich des Afters.
Beseitigung von Stenosen im Bereich des letzten Dünndarmabschnittes
Zur Beseitigung von entzündlichen Engstellen (Stenosen) im Bereich des letzten Dünndarmabschnittes (häufigste Erstlokalisation bei Morbus Crohn) kommt in unserer Klinik überwiegend die minimalinvasive Operationstechnik (siehe oben) zum Einsatz (laparoskopische Ileozökalresektion).
Behandlung von chronischen Fisteln im Bereich des Afters
In der Behandlung von chronischen Fisteln im Bereich des Afters stehen in unserer Klinik zahlreiche innovative Methoden zur Verfügung (z. B. Fistula Plug). Hierzu kann die vorübergehende Anlage eines künstlichen Darmausganges erforderlich sein, der nach Ausheilung der Fistel wieder zurückverlagert wird. Auch dies wird in unserer Klinik überwiegend in minimalinvasiver Technik durchgeführt.
Behandlung von Fisteln von Enddarm zur Scheide
In der Behandlung von Fisteln von Enddarm zur Scheide bei Patientinnen mit Morbus Crohn konnten wir durch die Anwendung der Grazilisplastik in unserer Klinik gute Erfolge erzielen. Dabei wird ein schmaler Muskel des Oberschenkels auf die bestehende Fistel gelegt und diese somit bei gutem Einheilen verschlossen.
Behandlung von Colitis ulcerosa
Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa bedürfen in der Regel nur bei fehlendem Ansprechen auf medikamentöse Therapie, bei Auftreten von Komplikationen (Blutung, Perforation) oder bei Entwicklung bösartiger Darmtumoren auf dem Boden einer Colitis ulcerosa einer chirurgischen Therapie. In diesen Fällen wird in der Regel eine komplette Entfernung des erkrankten Dickdarmes (Proktokolektomie) durchgeführt, die gleichbedeutend mit einer Heilung ist. Häufig wird dazu zum Schutz vor Komplikationen ein vorübergehendes Stoma (künstlicher Darmausgang) angelegt, das bei regelrechtem Verlauf nach sechs Wochen wieder zurückverlegt werden kann. Auch dies erfolgt in unserer Klinik in minimalinvasiver Technik. Sollte ein permantentes Stoma erforderlich sein, bieten wir unseren Patientinnen und Patienten die Anlage eines kontinenten Stomas (Kock-Pouch) an.