Die sakrale Neuromodulation (SNM) wird oft auch als Therapie mit einem „Blasen- oder Darmschrittmacher“ bezeichnet. Vorteile dieser Therapie sind ihre geringe Invasivität und ihre Reversibilität, d. h. die Stimulation kann jederzeit ausgeschaltet werden und im ungünstigsten Fall können die Implantate auch wieder entfernt werden.
Bei dieser Therapie wird eine dünne Elektrode unter Röntgenkontrolle oberhalb des Steißbeines an den so genannten Sakralnerven eingepflanzt, die den Enddarm und die Blase versorgen. Diese Sakralnerven gehören zum peripheren Nervensystem und haben deshalb nichts mit dem Rückenmark zu tun. Die Elektrode wird dabei durch eine natürliche Öffnung des Kreuzbeinknochens, die im Röntgen sichtbar ist, eingeführt. Ein Schrittmacher (Neurostimulator), der zusätzlich im Gesäßbereich an einer kosmetisch günstigen Stelle implantiert wird, gibt über die Elektrode ähnlich wie ein Herzschrittmacher permanente, sanfte elektrische Impulse an diese Sakralnerven ab.
Der Schrittmacher lässt sich jederzeit nach dem Eingriff von außen programmieren und fein abstimmen. Die Patientinnen und Patienten erhalten darüber hinaus eine kleine Fernbedienung im Handyformat, über die der Schrittmacher jederzeit aus- oder eingeschaltet sowie die Stärke der elektrischen Impulse verändert werden kann.
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Wir geben Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Sakrale Neuromodulation im Caritas-Krankenhaus St. Josef.