Palliativpsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das sich mit den psychologischen Aspekten einer Situation befasst, in der eine unheilbare Erkrankung vorliegt.
Die Psychologinnen und Psychologen unseres Hauses beteiligen sich als Teil des Palliativdienstes an der multidisziplinären Behandlung und Begleitung unserer Patientinnen und Patienten, die an einer schwerwiegenden, fortgeschrittenen Erkrankung leiden sowie deren Angehöriger.
Im Fokus steht die Linderung belastender Symptome und die Stärkung und Förderung von Lebensqualität, Ressourcen, Würde und Lebenssinn. Hierfür kommen kognitiv-verhaltenstherapeutische und systemische Interventionen, Entspannungs- und Imaginationsverfahren sowie achtsamkeitsbasierte, sinnzentrierte und würdeorientierte Behandlungsangebote zur Anwendung.
Würdezentrierte Therapie – ein besonderes Unterstützungsangebot
Die würdezentrierte Therapie („Dignity Therapy"), eine palliativpsychologische Kurzzeit-Therapie, zielt darauf Betroffene innerlich zu stabilisieren und für ihren weiteren Weg zu stärken. Dies geschieht mithilfe eines Interviewgesprächs. Hierbei kann die Patientin bzw. der Patient, unterstützt durch die Fragen einer Psychologin oder eines Psychologen, über Ereignisse und Themen aus ihrem bzw. seinem Leben besprechen, die für sie oder ihn wichtig sind. Daraus ergibt sich die Möglichkeit, Gedanken und Wünsche für der Patientin bzw. dem Patienten nahestehende Menschen zu formulieren. Im Anschluss wird daraus ein persönliches Dokument für die Liebsten erstellt.
Über das eigene Leben zu reflektieren und davon zu erzählen, kann eine bedeutsame Erfahrung sein. Persönliches mit Menschen zu teilen, die einem am Herzen liegen, kann ein Stück inneren Frieden bringen. Das Wissen darum, dass die eigenen Erinnerungen, Gedanken und Wünsche für nahestehende Menschen dokumentiert sind, kann tröstlich sein.
Das Dokument „Würdezentrierte Therapie“ der Deutschen Gesellschaft für Patientenwürde enthält weiterführende Informationen.
