Zehn Jahre neue Intensivstation am Josefskrankenhaus

Vorausschauende Planung half auch in der Pandemie

Jubiläum am Caritas-Krankenhaus St. Josef: die Intensivstation feiert im Juli ihren zehnten Geburtstag. Rund 16.000 Patienten sind seitdem behandelt worden. Wie vorausschauend sie bereits damals geplant war, zeigte die Corona-Pandemie.

Zur Eröffnung im Juli 2011 titelte eine Regensburger Tageszeitung: „St. Josef bekommt Intensivstation der Superlative“. „Das Wort hört sich so groß an, aber als wir unsere Intensivstation vor zehn Jahren eröffnet haben, haben wir – ohne zu übertreiben – Standards gesetzt“, sagt Priv.-Doz. Dr. Michael T. Pawlik, Direktor Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin. „Noch drei Jahre später haben uns Vertreter von Klinken besucht, für die unsere Intensivstation als Vorbild diente. Sowohl die Technik wie auch das Ambiente haben begeistert – und tun das auch heute noch.“

So stehen alle gängigen Organersatzverfahren, inklusive einer Extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO), einer Art künstlicher Lunge, zur Verfügung. Alle Ein- und Zweibettzimmer auf der Intensivstation ebenso wie die fünf Plätze auf der angegliederten Intermediate-Care-Station, einer Art Überwachungsstation, verfügen über eine technische High-End-Versorgung. Sie wird – von der Infusionstechnik bis hin zur Beatmung – komplett über eine Deckeneinheit geregelt. Ein riesiger Bildschirm über dem Bett zeigt alle Vitalwerte des Patienten auf einen Blick – 2011 ein absolutes Novum.

Besonders in der Corona-Pandemie hat sich das spezielle Zu- und Abluft-Lüftungssystem, das bis heute nicht in jeder Intensivstation zu finden ist, bewährt. „Damit lassen sich in jedem Zimmer die Druckverhältnisse individuell regeln. Bei infektiösen Patienten erzeugen wir einen leichten Unterdruck, so dass keine Keime den Raum verlassen können“, berichtet Dr. Pawlik. Zudem verfügen die Einzelzimmer alle über eine Schleuse für infektiöse Patienten. „Damals dachte man eher an die Schweinegrippe oder an durch Sprossen ausgelöste EHEC-Infektion, die in einem Nierenversagen endet. Doch richtig zu Gute kam uns diese vorausschauende Planung während des letzten Jahres, wo sie uns geholfen hat, die Corona-Pandemie zu meistern“, so der Intensivmediziner weiter.

Eine ganz besondere Atmosphäre

Doch nicht nur die Technik war damals einzigartig: Auf der Intensivstation im Josefskrankenhaus herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Statt weißer Wände und kahler Flure trifft man auf große Schiebetüren in Holzoptik und Diaprojektionen japanischer Kirschblüten wie man es in einem Hotel erwarten würde. „Mir war es wichtig, für Patienten, Angehörige wie Mitarbeitende eine möglichst angenehme Atmosphäre zu schaffen“, berichtet Peter Reiser. Der Leiter der Intensivpflege war an den Planungen für den Neubau wesentlich beteiligt. So verfügen alle Patientenzimmer über bodentiefe Fenster und ein spezielles Lichtkonzept. „Damit lässt sich beispielsweise bei Besuchen von Angehörigen der Raum in warmes Licht tauchen, um eine entspannte Atmosphäre zu erzeugen. In Stresssituationen fördert blaues Licht die Konzentration.“

Im Personalaufenthaltsraum, der bewusst außerhalb des Patientenbereichs liegt, können Mitarbeitende sich in ihrer Pause zurückziehen. „Das ist zwar meist nur eine halbe Stunde, aber es tut gut, in dieser Zeit einfach Ruhe zu finden. Auf der Station piepst es ja ständig irgendwo“, so Reiser. Besonders in der Corona-Pandemie sei das noch einmal deutlicher geworden: „Das war extrem belastend. Gerade in der ersten Welle wusste niemand, was da auf uns zukommt. Viele hatten Angst, sich selbst zu infizieren, wir hatten alle die Bilder aus Italien im Kopf. Heute haben wir gelernt, damit umzugehen. Dennoch ist die Pflege von Corona-Patienten extrem aufwändig und anstrengend, die Schutzkleidung erschwert die Arbeit zusätzlich. Zudem ist es extrem belastend, dass viele Patienten trotz des großen Aufwands nicht gerettet werden konnten. Ich bin froh, dass wir das als Team so gut gemeistert haben und keiner das Handtuch geschmissen hat, wie es in vielen anderen Kliniken der Fall ist“, sagt Reiser. Trotzdem hat er einen großen Wunsch: dass der Beruf eine Aufwertung und mehr Wertschätzung erfährt. „Es war gut, dass die Pflege und insbesondere die Intensivpflege während der ersten Welle in den Fokus gerückt wurde. Aber den Worten aus der Politik sollten jetzt auch Taten folgen.“

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