Vom Frühstückstisch ins Krankenhaus

Beim Herzinfarkt zählt jede Minute

Peter S. sitzt beim Frühstück als es passiert: er empfindet einen starken Druck auf der Brust, er bekommt schlecht Luft, er schwitzt. Panik macht sich breit. Seine Frau reagiert blitzschnell und ruft den Notarzt. Dieser stellt mit dem EKG einen Herzinfarkt fest und bringt ihn wenig später ins Caritas-Krankenhaus St. Josef, wo Prof. Dr. Dierk Endemann und sein Team schon im Herzkatheterlabor auf ihn warten.

Bei einem Herzinfarkt verschließen sich Herzkranzgefäße ganz oder teilweise. Dadurch wird ein Teil dieses zentralen Organs des menschlichen Körpers nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt. In der Folge können Teile des Herzmuskels absterben und sich dadurch die Pumpkraft des Herzens rapide und auch dauerhaft verringern. „Gerade in der frühen Phase kann es dadurch auch zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und – ohne ärztliche Hilfe – zum Tod des Patienten kommen. Beim Herzinfarkt zählt daher jede Minute“, weiß Prof. Endemann, einer der beiden Direktoren der Klinik für Innere Medizin am Josefskrankenhaus. „Aus diesem Grund werden wir vom Rettungsdienst bereits von unterwegs alarmiert und bereiten alles für den Eingriff im Herzkatheterlabor vor, damit der Patient nach der Ankunft bei uns sofort behandelt werden kann. Der Herzkatheter gilt heute als Goldstandard in der Herzinfarkt-Behandlung.“

Auch der 64-Jährige Peter S. wird direkt vom Rettungswagen ins Herzkatheterlabor geschoben. Dort angekommen begrüßt Prof. Endemann den Patienten und erklärt ihm mit ruhigen Worten die nächsten Schritte, während das Team ihn für den Eingriff vorbereitet. Kurz darauf legt der einen Zugang, die sogenannte Schleuse, Kardiologe in Peter S. rechten Arm nahe dem Handgelenk. Darüber führt er den Katheter über die Pulsader bis zum Herzen vor. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen und Kontrastmittel sieht Prof. Endemann nun deutlich, wo die Engstelle liegt. Über den Katheter schiebt er einen kleinen Ballon an die Engstelle. Im Rahmen der sogenannten Ballondilatation, auch percutane transluminale coronare Angioplastie (PTCA) genannt, wird dieser unter Druck in dem verengten Gefäß aufgeblasen, mögliche Kalkablagerungen in die Gefäßwand gepresst und das Gefäß soweit aufgedehnt, dass das Blut wieder frei fließen kann. Damit die Gefäße sich nicht erneut verengen, führt der Klinikdirektor zusätzlich auch einen Stent ein. „Es handelt sich dabei um ein kleines „Röhrchen“ aus Metall, wie Maschendraht, das wir mit dem Ballon an die Gefäßwand gepresst haben. Während wir jetzt den Druck wieder aus dem Ballon nehmen und ihm mit dem Katheter entfernen, bleibt der Stent an seiner Position und hält die Gefäßwand offen und geweitet“, erklärt Prof. Endemann.

Zwischen der Abholung durch den Rettungsdienst und dem Öffnen des Gefäßes sind nicht einmal 90 Minuten vergangen. „Seine Frau hat mit ihrer schnellen Reaktion alles richtiggemacht“, sagt Prof. Endemann. „Denn nur durch ihr sofortiges Handeln, konnten wir weitere Schäden verhindern. Das ist auch der Rat, den ich allen mitgeben möchte, die bei sich Symptome eines Herzinfarktes feststellen: Nicht abwarten, nicht erst beim Hausarzt anrufen; denn dadurch geht wichtige Zeit verloren. Fahren Sie auch nicht selbst in die Klinik, denn der Rettungsdienst alarmiert zum einen bereits die Klinik, so dass wir alles vorbereiten können, zum anderen könnte im Notfall auch im Rettungswagen medizinische Hilfe geleistet werden.“

Peter S. hatte Glück im Unglück, es werden keine relevanten Schäden zurückbleiben. Er bleibt eine Nacht zur Überwachung auf der Intensivstation und noch einige Tage auf der Normalstation, dann kann er die Klinik verlassen. Zur vollständigen Genesung, geht es für den 64-Jährigen noch auf eine dreiwöchige Rehabilitation. „Doch auch danach wird Herr S. noch etwas für seine Gesundheit tun müssen, will er, dass sein Herz lange fit bleibt“, berichtet Prof. Endemann. Denn bislang war Peter S. übergewichtig, Raucher und hat sich wenig bewegt. „Das ist Gift fürs Herz. Deshalb sollte jeder, der seinem Herz etwas Gutes tun möchte, unbedingt aufhören zu rauchen, sich regelmäßig bewegen und auf sein Gewicht achten.“

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