„Schon mal mit ein- und ausschalten versucht?“

Ohne sie läuft nichts im Haus, sie verbindet das große Ganze. Und doch bemerkt man ihren Stellenwert meist erst dann, wenn etwas nicht funktioniert: die IT! Grund genug, in unserer Reihe „Was macht eigentlich…“ einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Kennen Sie die IT-Crowd? Die britische Comedy-Serie dreht sich um zwei Computer-Nerds im IT-Support, die ihr Kellerbüro nur im Notfall verlassen, ständig Kaffee trinken und jedes Telefonat mit der gelangweilten Frage: „Schon mal mit ein- und ausschalten versucht?“ beginnen. Genau diese Szenen habe ich im Kopf als ich mich auf den Weg ins Untergeschoss mache. Mal sehen, wie viel IT-Crowd in Gregor Obiedzinski und seinem Team stecken.

Tatsächlich wird mir als erstes ein Kaffee angeboten, als ich dort ankomme. Ich nehme dankend an und schaue mich um: Kartons voller Kabel, ein Wagen mit IT-Zubehör und viele leere Pakete. An der Wand ein Whiteboard auf dem ein verzweigtes Netz unterschiedliche Stationen und Bereiche verbindet. Während ich die Eindrücke auf mich wirken lasse, klingelt das Telefon fast im Minutentakt – ich höre immer wieder die Worte „MCC“ und „Ticket“ –, E-Mails pingen und an der Tür wartet eine Mitarbeiterin auf ihre neue Tastatur. Es sind nur wenige Augenblicke, doch nachdem ich dem Team einige Zeit über die Schulter geblickt habe, wird mir klar: Fast alles, was ich in den ersten Minuten sehe und höre, steht für eine der zahlreichen Aufgaben, für die unsere IT zuständig ist. Schauen wir doch mal genauer hin!

 

Netzwerk: Die Adern der Klinik

Fangen wir mit den Kartons voller Netzwerkkabel an. Das Netzwerk sind die Adern unserer Klinik, die alles miteinander verbinden. Es sorgt dafür, dass der PC mit dem Server kommuniziert, das Ultraschallgerät mit PACS und das Laborsystem mit dem KIS – um nur einige Beispiele zu nennen. Unsere IT plant nicht nur die Netzwerke und legt fest, wo Netzwerksteckdosen nötig sind – es sind übrigens im gesamten Haus rund 5.000. Sie konfiguriert auch Netzwerkkomponenten wie die 70 Switche und stellt sicher, dass die Verbindung zwischen den verschiedenen Systemen stabil ist. Damit alles reibungslos funktioniert, wird das Netzwerk von der IT überwacht und gewartet.

 

Hardware: Virtual Reality und Co.

Der Wagen mit IT-Zubehör und die abgeholte Tastatur stehen für die Hardware. Eine Vielzahl von Hardware-Komponenten trägt dazu bei, unsere tägliche Arbeit in St. Josef zu erleichtern. „Neben rund 950 PCs und Tablets, 240 Druckern und einer Vielzahl an Monitoren, Headsets und Mäusen sind das auch zehn hochverfügbare physikalische Server, die in unseren beiden gespiegelten Rechenzentren stehen“, erklärt mir Manfred Grahl, einer der drei Systemadministratoren. An dieser Stelle muss man wissen: die zehn physikalischen Server betreiben zudem 170 virtuelle Server. Dort werden nicht nur Patientenakten, Daten aus der Bildgebung, Laborbefunde und andere wichtige Informationen gespeichert. Sie unterstützen auch den reibungslosen Betrieb von E-Mail-Postfächern, dem X-Laufwerk oder Programmen wie dem neuen PDMS der Anästhesie. Allein Letzteres nimmt 12 virtuelle Server für sich in Anspruch! Neben der Beschaffung gehört die Installation und Konfiguration für den Benutzer zu den Aufgaben der IT. Doch damit ist es nicht getan, wie Grahl weiter erklärt: „Die Hardware muss auch regelmäßig gewartet werden, um optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten.“ Während im Privathaushalt ein Klick reicht, ist es in St. Josef nicht ganz so einfach: „Jeden Monat kommt ein neues Update für die die 950 PCs und 180 Server. Bevor die Updates eingespielt werden, informieren wir uns in Tech-Foren, ob es Probleme gibt. Sind die Kinderkrankheiten behoben, wird das Update erst einmal auf den Computern im Schulungsraum aufgespielt, um zu sehen, ob das Update möglicherweise dennoch Fehler verursacht.“ Erst dann erfolgt ein Roll-Out vollautomatisiert im gesamten Haus.

 

Software: Sicherheit geht vor

„MCC“ steht für die rund 200 verschiedenen Software-Anwendungen, die unsere IT in St. Josef betreut. Die Bandbreite reicht dabei vom genannten Krankenhausinformationssystem über die Standardsoftware Microsoft Office bis hin zu fachbezogenen Programmen wie EPIAS.

Verteilt sind diese auf unterschiedlichen Servern. „Fällt ein Server aus oder hat ein Problem, so sind nicht gleich alle Anwendungen betroffen“, erklärt mir Markus Serve, der zweite Systemadministrator im Team. Beschaffung, Installation und Konfiguration gehören hier ebenso zum täglichen Geschäft der IT wie die Implementierung in die bestehende IT-Infrastruktur und das Einspielen der Updates. „Wir wissen, dass diese den Arbeitsalltag stören und legen sie daher außerhalb der klassischen Dienstzeit, abends oder auch am Wochenende. Doch gibt es auch Updates, die vom Softwarehersteller aufgrund größerer Sicherheitslücken erzwungen werden. In diesen Fällen wird das Sicherheitsupdate unverzüglich eingespielt – hier können wir leider keine Rücksicht auf die Uhrzeit nehmen.“

 

Digitalisierung und Projektmanagement

Die Erklärung zu den vielen leeren Paketen im Flur ist ganz einfach: Sie warteten bei meinem Besuch in der IT auf die Rückkehr der Pflegewägen, die gerade zum Testen auf Station waren. Denn die IT ist in alle Projekte, die im weitesten Sinn mit Digitalisierung zu tun haben, oder bei denen Daten übertragen werden müssen, eingebunden. Prominente Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit sind die Einführung der EPA oder des PDMS. Doch auch wenn es um den Neubau geht, ist die IT gefragt. Sie muss heute schon wissen, wo und wie viele Netzwerksteckdosen in den Gebäuden geplant werden müssen, die erst in drei bis fünf Jahren fertig sein werden. Das Projektmanagement und die Digitalisierung gehört neben dem Beschaffungswesen zu den Hauptaufgaben von IT-Leiter Gregor Obiedzinski. Das ist auch der Grund, warum man ihn viel öfter im Haus sieht als sein Team, das viel Zeit an den Rechnern verbringt.

 

Kundenservice: Schon mal mit ein- und ausschalten probiert?

Kommen wir zu den Tickets. Jeden Monat sind knapp 1.000 zu bearbeiten. Nicht zu vergessen, die unzähligen Anrufe, die stattdessen oder – obwohl schon ein Ticket offen ist – zusätzlich in der IT aufschlagen. „Viele sprechen uns am Flur an oder schreiben einem einzelnen Mitarbeiter eine Mail. Das mag auf den ersten Blick eine gute Lösung sein. Doch wir arbeiten die Tickets nach Dringlichkeit ab – läuft etwas am System vorbei, ist die Gefahr viel größer, dass etwas untergeht“, erklärt Andrea Franz, Verwaltungsangestellte der IT, die gute Seele in der IT. Sie hat den Ticketfluss im Blick und verteilt sie an Markus Serve und Manfred Grahl oder auch an Markus Dietl, der allerdings vor allem fürs M-KIS zuständig ist. Nun interessiert mich aber schon, was mit dem berühmten Satz „Schon mal mit ein- und ausschalten probiert“ dran ist? Manfred Grahl lacht: „Tatsächlich sagen auch wir diesen Satz öfter als man glaubt. Gerade, wenn PCs tage- oder manchmal sogar wochenlang durchlaufen, kann es schon sein, dass sich Programme aufhängen. Deshalb bitte – nicht nur der Umwelt zuliebe – die PCs am Feierabend runterfahren!“

 

Unterstützung gesucht!

Software, Hardware, Netzwerk, Firewalls, Server – das Aufgabenfeld der IT ist riesig, die Unzufriedenheit der Mitarbeitenden, wenn Tickets nicht gleich gelöst werden, auch. Deshalb an dieser Stelle der Hinweis: Das Team ist stark unterbesetzt. Seit zwei Jahren sind drei Vollzeitstellen offen. Wenn Sie also jemand kennen, der gern als Servicetechniker oder Systemadministrator bei uns in St. Josef anfangen möchte: Bewerbungen bitte direkt an gobiedzinski@csj.de!

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