Personalentwicklung in der Pflege

Das PROFI-Programm in St. Josef

Gute Mitarbeitende zu gewinnen, ist für jede Klinik unerlässlich. Sie zu binden und weiterzubilden, ist für das Caritas-Krankenhaus St. Josef aber mindestens genauso wichtig. Daher gibt es für Pflegekräfte in St. Josef ein ganz besonderes Personalentwicklungskonzept: das PROFI-Programm. Wir haben mit Pflegedienstleiterin Britta Fröber und Pflegefachkraft Jana Schwab über das Programm besprochen.

Frau Fröber, was steckt hinter dem PROFI-Programm?
Die ersten vier Buchstaben PROF stehen für Professionalisierung, Rollenentwicklung, Organisation und Fortbildung. Diese Bausteine durchlaufen bei uns alle Mitarbeitenden. Dabei schaffen wir mit einzelnen Maßnahmen, wie dem klassischen Einarbeitungskonzept, eine qualitative Basis. Ein Schnittstellentag hilft, Strukturen und Zusammenhänge im gesamten Krankenhaus kennenzulernen. Anschließend bilden wir die Pflegefachkräfte auf Station und in den Funktionen im Rahmen von Fortbildungstagen in wesentlichen Themen des Gesundheitswesens weiter. 

Nun fehlt noch das „I“…?
Ganz genau. Das „I“ steht für individuell. Nach erfolgreichem Abschluss der Bausteine „P“ bis „F“ können Mitarbeitende sich für den letzten Baustein bewerben. Hier geht es ganz speziell um ihre persönliche Weiterentwicklung, die nächsten Karriereschritte.

Wie sieht das genau aus? 
In neun bis 12 Monaten erhalten die Mitarbeitenden eine individuelle Förderung. Sie befinden sich im engen Austausch mit der Pflegedirektion, erhalten Arbeitsaufträge, hospitieren und nehmen an Arbeitsgruppen teil. In dieser Zeit können sich die Kolleginnen und Kollegen darüber klarwerden, wo sie sich in Zukunft sehen: möchten sie sich fachlich weiterentwickeln, eher etwas Pädagogisches machen oder sich als Führungskraft qualifizieren. Nach Ende dieser Zeit überlegen wir dann gemeinsam, wie die Weiterentwicklung aussehen kann und unterstützen diese auch von Seiten der Klinik. Es kommt auch vor, dass Pflegekräfte am Ende feststellen: im Moment fühle ich mich in meiner aktuellen Position am wohlsten. Auch das ist in Ordnung. Denn auch dafür ist das Programm da: um festzustellen, wo kann ich meine Fähigkeiten in der Klinik am besten einbringen?

Hospitationen, regelmäßige Gespräche mit der Pflegedirektion, Arbeitsgruppen. Das klingt zeitaufwändig. Wie kriegen die Pflegekräfte das neben dem Berufsalltag hin?
Wird jemand in die letzte Phase unseres PROFI-Programms aufgenommen, stellen wir ihn für die Zeit frei, in der er sich im Rahmen des Programms um seine persönliche Weiterentwicklung kümmert.
Vielen Dank für das Gespräch, liebe Frau Fröber!


Soweit zur Theorie, nun zur Praxis: Jana Schwab ist – mit nur einer kurzen Unterbrechung – seit rund 13 Jahren in St. Josef und hat vor Kurzem den „I“-Baustein abgeschlossen. 

Frau Schwab, Sie haben gerade den letzten Baustein beendet. Was war Ihre Motivation dafür?
Ich wollte mich weiterentwickeln, wollte auf die Kompetenzen und Bausteine, die ich mir erarbeitet habe, aufbauen. Ich konnte mir gut vorstellen, eine Leitungsfunktion zu übernehmen. Da habe ich das Gespräch mit meinen beiden Stationsleitungen gesucht und mitgeteilt, dass ich zunächst gern in Richtung Stellvertretung gehen würde. Beide waren sehr offen dafür und haben mir das PROFI-Programm empfohlen. 

Dafür haben Sie sich letztlich auch beworben. Was war dazu nötig?
Um im Programm aufgenommen zu werden, muss man ein persönliches Motivationsschreiben verfassen. Zusätzlich ist ein Empfehlungsschreiben einer fachlich oder organisatorisch aus dem Bereich der Pflege vorgesetzten Person nötig.

Ihre Bewerbung war erfolgreich. Sie wurden im Programm aufgenommen. Frau Fröber hat uns die Inhalte bereits vorgestellt. Was war für Sie das Besondere daran?
Während des Programms habe ich viele Schnittstellenbereiche kennengelernt, mit denen ich auch zukünftig zusammenarbeiten werde und mit denen ich bislang weniger Berührungspunkte hatte. Das fand ich sehr schön. Man lernt sich dadurch besser kennen, kann sich in Ruhe austauschen und entwickelt auch ein Verständnis für die Aufgaben und Themen der anderen Berufsgruppen. Zudem durfte ich nach und nach viele Leitungstätigkeiten übernehmen, habe immer mehr Verantwortung bekommen. Da habe ich gemerkt, dass eine Leitungsfunktion tatsächlich genau das ist, was ich mir für meine Zukunft vorstellen könnte. 
 
Was haben Sie noch für sich aus dem Programm mitgenommen?
Was mir sehr viel gebracht hat, war der regelmäßige und terminierte Austausch zwischen der Pflegedienstleitung, meiner Stationsleitung und mir. Auch fand ich es super, dass die Fortbildungstage genau auf mich, meine Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten wurden. Die Fortbildungstage stehen in ihrer Thematik fest, jedoch waren diese für mein zukünftiges Arbeitsgebiet von wertvoller Bedeutung. Was ich aber selbst aussuchen konnte, war, wo ich hospitieren möchte. Ich konnte mir überlegen, welche Schnittstellen für mich als stellvertretende Leitung in Zukunft wichtig sind, und dort hospitieren.

Was würden Sie anderen Kolleginnen und Kollegen raten, die überlegen, das „I“ des PROFI-Programms zu absolvieren?
Ich würde jedem, der sich weiterentwickeln möchte – auch wenn er vielleicht unsicher ist – raten, das PROFI-Programm komplett zu durchlaufen. Denn das Gute daran ist, dass eben nicht gleich Nägel mit Köpfen gemacht werden, sondern man im Programm testen kann: „Ist das, was ich mir für die Zukunft vorgestellt habe, auch das, was zu mir passt?“ Man kann mit dem Programm nur gewinnen! 

Mit dem Abschluss des Programms haben Sie sich auch beruflich verändert…
Das stimmt: seit 1. Mai bin ich stellvertretende Stationsleitung auf meiner Station, auf Station 8. Doch nicht nur deshalb hat es sich gelohnt, an dem Programm teilzunehmen. Es war eine tolle Möglichkeit, mich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln und ich bin dankbar, dass wir Pflegekräfte in St. Josef dabei so unterstützt werden.

Wir sagen herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für das Interview!

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