Die Langzeitbehandlung mit Tamoxifen stellt eine tragende Säule in der endokrinen Therapie des Östrogenrezeptor (ER)-positiven Mammakarzinoms dar, jedoch zeigen Patientinnen häufig ein unzureichendes Ansprechen, bzw. entwickeln eine ausgeprägte Behandlungsresistenz. Belastbare Daten aus unserer Arbeitsgruppe (Wege AK, […] Brockhoff G, Breast Cancer Res 2018 Nov 20;20(1):139) suggerieren bei HER4-Rezeptor-positiven Tumoren ein schlechteres Ansprechen auf die Tamoxifentherapie, als in Abwesenheit von HER4.
Ziel des nun geförderten Forschungsprojektes ist die Verifizierung des HER4-Rezeptors als prädiktiven Marker für die Tamoxifentherapie. Es soll der Einfluss einer HER4-Expression auf das Ansprechen gegenüber Tamoxifen durch Behandlungsstudien in-vitro und prospektiv mittels Therapiestudien in-vivo auf Basis des humanisierten Tumormausmodells (HTM) vertieft evaluiert werden. Dazu werden HER4/ER doppelt positive Mammakarzinomzellen herangezogen, die vergleichend mit und ohne CRISPR/Cas9 generiertem HER4 Gen knock-out einer Tamoxifenbehandlung ausgesetzt werden. Perspektivisch ist ein dual-Targeting im HTM Modell mit Tamoxifen und einem anti-HER4 Antikörper, der potentiell klinisch eingesetzt werden kann, vorgesehen. Der Ansatz mittels therapeutischem anti-HER4 Antikörper soll Grundlage für die Translation der gewonnenen Erkenntnisse in die klinische Anwendung sein.