Schmerzen bei der Geburt müssen nicht sein

Die Geburt eines Kindes ist ein einzigartiges Erlebnis – allerdings auch mit Schmerzen verbunden. Das Caritas-Krankenhaus St. Josef unterstützt werdende Mütter in dieser intensiven Zeit bestmöglich. Kreißsaal-Oberarzt Maximilian Voigt stellt die verschiedenen Möglichkeiten zur Schmerzlinderung vor, die in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Universität Regensburg unter der Leitung von Prof. Dr. Olaf Ortmann zur Verfügung stehen.

"Wie schmerzvoll eine Geburt ist, hängt – neben dem Empfinden der Frau – auch von anderen Faktoren wie der Entwicklung des Babys oder dem Gesundheitszustand sowie möglichen Vorerkrankungen der werdenden Mutter ab“, erklärt Voigt. Von daher ist eine natürliche Geburt auch ohne Hilfsmittel möglich. „Die Entscheidung darüber sollte aber immer bei der Frau liegen. Denn wie stark Schmerzen empfunden werden, ist ganz individuell.“ Die Idee, während der Geburt auf Hilfsmittel zu verzichten, um das ungeborene Kind zu schützen, ist laut Voigt in den meisten Fällen allerdings eine Fehleinschätzung. „Denn je länger die werdende Mutter während des Geburtsprozesses Schmerzen erträgt, weil sie auf lindernde Maßnahmen verzichtet, desto schlechter sind sowohl sie als auch das Baby in dieser Phase versorgt."

Bereits in der Schwangerschaft können die Frauen einiges tun, um sich auf eine Geburt vorzubereiten. So vermitteln Hebammen in Geburtsvorbereitungs-Kursen Atemtechniken und Entspannungsübungen, die die Geburt erleichtern können. Zudem kann der Beistand eines vertrauten Menschen, egal, ob Partner oder enge Freundin, helfen, Stress abzubauen: „Die Frauen befinden sich in einer ganz besonderen Situation. Hier jemanden an der Seite zu haben, der unterstützt oder bei Bedarf den Rücken massiert, kann eine große Unterstützung sein“, weiß der Gynäkologe.

Alternative Methoden

„Reicht das nicht aus, bevorzugen viele Frauen nicht-medikamentöse Methoden, um den Geburtsschmerz zu lindern“, erklärt Voigt. Diese alternativen Ansätze zielen darauf ab, die Entspannung zu fördern und den Umgang mit den Geburtsschmerzen zu erleichtern. Alternative Methoden zur Schmerzlinderung sind beispielsweise Akupunktur, Homöopathie, Aromatherapie oder auch ein Entspannungsbad. In St. Josef besteht daher die Möglichkeit – bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf – einen Großteil der Eröffnungsphase sowie die Austreibungsphase in der Gebärwanne zu verbringen. Das warme Wasser hat eine beruhigende und entspannende Wirkung, was das Verarbeiten der Wehen erleichtern und den Geburtsvorgang beschleunigen kann.

Eine weitere Option in St. Josef ist Lachgas. „Es bietet eine effektive Schmerzlinderung, ohne das Bewusstsein der Gebärenden zu beeinträchtigen,“ sagt Voigt. Die Patientinnen atmen das Gas über eine Maske ein und können die Dosierung durch die Atemtiefe selbst steuern. „Es lindert nicht nur die Schmerzen, sondern löst auch Ängste und entspannt.“

Den Schmerz medikamentös bekämpfen

Neben den alternativen Methoden gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die zur Schmerzlinderung während der Geburt eingesetzt werden können. „In der Eröffnungsphase kombinieren wir oft krampflösende als auch schmerzlindernde Medikamente,“ erklärt Voigt. Diese Medikamente werden in Form von Zäpfchen oder Tabletten verabreicht.

Ebenfalls eine bewährte Methode zur Schmerzlinderung ist die Periduralanästhesie (PDA). Dabei wird ein dünner Katheter in den Rückenmarkskanal im Bereich der Lendenwirbelsäule eingeführt, durch den Schmerzmittel direkt in die Nähe des Rückenmarks abgegeben werden. „Die werdende Mutter kann per Knopfdruck selbst bestimmen, wann und wie viel Schmerzmittel sie benötigt. Das gibt ihr die Kontrolle über die Wehen und vermeidet Unterdosierungen sowie Wartezeiten auf Schmerzfreiheit.“ Sollte im Verlauf ein Kaiserschnitt notwendig werden, kann auch dieser unter Periduralanästhesie durchgeführt werden.

Individuelle Entscheidungen

Keine Schwangere kann vorhersehen, wie die Geburt verlaufen wird und wie sie auf die Schmerzen reagieren wird. „Daher ist es uns wichtig, dass die werdenden Mütter aus der Situation heraus selbst entscheiden, ob und welche Hilfe sie benötigen,“ betont Voigt. „Jede Frau hat das Recht, ihre individuelle Methode zur Schmerzlinderung zu wählen, sei es durch medikamentöse oder alternative Ansätze. In jedem Fall stehen unsere medizinischen Fachkräfte bereit, um die werdenden Mütter bestmöglich zu unterstützen und eine sichere und angenehme Geburt zu ermöglichen.“

 

 

Kontakt


Bei Presseanfragen nehmen Sie gern Kontakt zu unserer Pressestelle auf.

DKG Uroonkologisches Zentrum
Signet Netzwerk Green Deal
CCCO
DKG Darmkrebszentrum
Gynaekologisches Zentrum
CCC-WERA
UCCR
DKG Brustzentrum
CSJ_siegel_Geburtsklinik
DKG Onkologisches Zentrum
ASH Gold 2022-23
Netzwerk gegen Darmkrebs
DGAV Zertifizierungssignet Komp AdiposChir
qualitaetsmanagement
Traumazentrum Ostbayern
ATZ CURA Regensburg