Alexandra Stich, Direktorin für Pflege- und Patientenmanagement: „Wir alle kennen Schmerzen, doch jede und jeder von uns nimmt sie anders wahr, geht anders damit um. Umso wichtiger ist es daher auch, dass Medizin und Pflege jeden Fall ernst nehmen und entsprechend reagieren können. Mit dem Thementag Schmerzmedizin geben wir dem Thema, die Aufmerksamkeit, die es verdient und vermitteln wichtige Kenntnisse, die zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten beitragen.“
Dass Schmerzen zu einer großen Belastung für die betroffenen Personen werden können, ist leicht nachvollziehbar. Doch nicht nur das: Auch die Folgen, wenn Schmerzen nicht behandelt werden, können schwerwiegend ausfallen. Nicht oder unzureichend gelinderte Schmerzen verzögern den Heilungsprozess, verlängern Krankenhausaufenthalte und beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen. Vor diesem Hintergrund lud das Caritas-Krankenhaus St. Josef zum Thementag Schmerzmedizin, wobei ein umfassendes Programm den Fachkräften aus Pflege, Medizin und Therapie die neuesten Erkenntnisse der Schmerzmedizin näherbrachte.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Sylvia Pemmerl, Ärztliche Direktorin und Geschäftsführerin, sowie Alexandra Stich, Direktorin für Pflege- und Patientenmanagement, boten vier Fachvorträge einen umfassenden Einstieg in die Grundlagen der Schmerztherapie. Sie beleuchteten etwa Ansätze zur Einordnung von Schmerzen nach Art und Intensität und betonten den großen Wert der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen dem ärztlichen Personal, speziell ausgebildeten „Pain Nurses“ und Pflegenden auf diesem Gebiet. Die Anästhesie präsentierte moderne Verfahren, welche die Akutschmerzen mithilfe von Medikamenten nach einer Operation gezielt lindern. Wie eine an die Symptome angepasste Schmerztherapie auch psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten berücksichtigen kann, erläuterte das Team der Palliativmedizin auch anhand von Fallbeispielen.
Das Nachmittagsprogramm rückte zunächst zwei weitere Spezialbereiche der Schmerztherapie in den Blick. So zeigte der Vortrag „Chronisch schmerzhaft, chronisch unterschätzt – die Rolle der Psychotherapie“ auf, warum Schmerzen nicht zwingend körperlich, sondern auch psychologisch bedingt sein können, und wie psychotherapeutische Ansätze den Zustand nachhaltig verbessern können. Auch die Geriatrie am Caritas-Krankenhaus St. Josef verfolgt einen speziellen, auf das Wohl der Betroffenen ausgelegten Umgang mit Schmerzen. Ganzheitliche Methoden und Leitlinien, die speziell für hochbetagte Patientinnen und Patienten zu empfehlen sind, wurden im Rahmen des letzten Vortrags des Tages diskutiert.
Im Anschluss ging das Programm auf den Workshop-Teil über, der die Möglichkeit bot, die Inhalte der Vorträge praktisch zu vertiefen. Aufgeteilt in drei Gruppen wurden die Teilnehmenden in die Benutzung einer Schmerzpumpe eingewiesen, konnten ihre Kenntnisse in Bezug auf die Beurteilung und Dokumentation von Schmerzen ausbauen und physiotherapeutische Methoden zur Schmerzlinderung ausprobieren.
Der Thementag endete mit einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in der Schmerzmedizin. Die Veranstalter zeigten sich überzeugt: Durch interdisziplinären Austausch, systematische Schmerzeinschätzung, kontinuierliche Verlaufskontrollen und eine ganzheitliche Betreuung kann entscheidend dazu beigetragen werden, Schmerzen zu lindern, ihre Auswirkungen zu reduzieren und die Genesung von Patientinnen und Patienten nachhaltig zu fördern.
















