„Die Knochendichte nimmt ab dem 30. Lebensjahr langsam, im höheren Alter dann beschleunigt ab. Frauen sind nach den Wechseljahren besonders gefährdet, da das Hormon Östrogen als natürlicher Knochenschutz wegfällt“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Paul Schmitz, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie in St. Josef. Aber auch Männer sind betroffen: Rund 1,1 Millionen Männer über 50 Jahre leiden in Deutschland an Osteoporose. Risikofaktoren sind neben dem Alter auch Bewegungsmangel, Untergewicht, familiäre Vorbelastung sowie bestimmte Medikamente. „Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte diese Tipps nicht nur beherzigen, sondern sich frühzeitig beraten lassen und eine Knochendichtemessung in Erwägung ziehen“, erklärt der Chefarzt. Diese Untersuchung ist schmerzfrei und gibt Hinweise auf das individuelle Risiko, Brüche zu erleiden.
Doch jeder kann etwas tun, um sein persönliches Risiko zu senken, wie der Chefarzt betont: „Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Kalzium und Vitamin D, viel Bewegung und der Verzicht auf Nikotin oder übermäßigen Alkoholkonsum sind entscheidende Faktoren, um die Knochen zu stärken“, betont der Chefarzt. „Mindestens ebenso wichtig ist es, Stürzen vorzubeugen – denn wenn ein geschwächter Knochen einer Belastung nicht standhält, kommt es schnell zu Brüchen.“
Versorgung im Ernstfall
Trotz aller Vorsorge ist Osteoporose nicht immer aufzuhalten. Im Anfangsstadium können medikamentöse Therapien helfen, den Knochenabbau zu bremsen oder den Knochenaufbau zu fördern. „In Deutschland ließen sich pro Jahr bis zu 40.000 Knochenbrüche verhindern, wenn alle Menschen mit hohem Risiko konsequent behandelt würden“, sagt der Unfallchirurg.
Ist die Osteoporose schon weiter fortgeschritten, kommt es – vor allem bei älteren Menschen – oft schon bei Krafteinwirkung zu Brüchen, etwa an der Hüfte, am Handgelenk oder an den Wirbelkörpern. In Deutschlands Krankenhäusern muss statistisch gesehen alle 70 Sekunden ein älterer Mensch wegen einer solchen Verletzung am Bewegungsapparat operiert werden.
Für den Ernstfall ist das Caritas-Krankenhaus St. Josef bestens gerüstet: Im zertifizierten Alterstraumazentrum werden Patientinnen und Patienten nach Sturzverletzungen interdisziplinär versorgt – von der Operation bis zur Nachsorge. Dabei arbeiten Unfallchirurgen, Geriaterinnen, Pflegefachkräfte, Physiotherapeuten und Sozialdienst Hand in Hand.
„Unser Ziel ist es, die Mobilität und Selbstständigkeit der Betroffenen zu erhalten“, so Schmitz. „Aber noch besser ist es natürlich, wenn es gar nicht erst so weit kommt.“
















