Geboren 1935, wuchs Fritz R. unweit des heutigen Krankenhauses St. Josef in der Plato-Wild-Straße auf. Als fünfjähriger Bub beobachtete er dort, wo heute der Ostpark ist, Wehrmachtsoldaten der Von-der-Tann-Kaserne beim Exerzieren. Nach Kriegsende erlebte er mit zehn, wie in der ehemaligen Kaserne heimatlose Kranke, Displaced Persons, vorrübergehend eine Zuflucht fanden. Ende der 1940-er Jahre hatten in der alten Exerzierhalle mehrere Zirkusse ihr Winterlager, später produzierte die Firma Triumph dort Wäsche, überhaupt prägten viele Kleinbetriebe das Kasernenviertel. Am 1. Oktober 1950, Fritz R. war da gerade 15, übernahm der Caritas-Verband die in die Jahre gekommenen Gebäude für Kranke und Heimatlose – das war die Geburtsstunde von St. Josef! „In den ersten Jahren gab es nur einfache 6-Bett-Zimmer, die Toiletten und Bäder befanden sich auf dem Flur“, erinnert sich Fritz R.
1959 zog Fritz R. von der Plato-Wild-Straße in einen anderen Regensburger Stadtteil. Das noch junge Caritas-Krankenhaus hatte da bereits erste Fachabteilungen wie die Innere Medizin oder Chirurgie und eine Krankenpflegeschule. Noch im selben Jahr 1959 war Spatenstich für einen Erweiterungsbau, der u.a. die zwei Patientenblöcke zu einem Gebäude verband: Neue OP-Säle, Röntgenabteilung, physikalische Therapie, Wäscherei und Großküche wiesen den Weg in die Zukunft.
Fritz R. blieb dem Josefskrankenhaus und dem Viertel seiner Kindheit auch nach 1959 treu. Bis auf den Blinddarm, der ihm im Evangelischen Krankenhaus entfernt wurde, vertraute er jahrzehntelang und bis heute stets den Ärztinnen und Ärzten in St. Josef. Ob der erste Chefarzt der Inneren, Dr. Siegfried Mayerhofer, Dr. Bernhard Schießl, der Chefarzt, der immer in die Klinik radelte, oder später Dr. Johannes Bumes oder heute Prof. Dierk Endemann – Fritz R. hat sie alle in bester Erinnerung.
















