Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden treffen und das zu jeder Zeit. Dann ist schnelle Hilfe lebensnotwendig. Doch noch immer helfen zu wenig Menschen im Notfall. Damit sich das in Zukunft ändert, haben das Caritas-Krankenhaus St. Josef und die St. Marien-Schulen Regensburg in einer gemeinsamen Aktion rund 360 Schülerinnen der 6. bis 8. Jahrgangsstufe in Realschule und Gymnasium in Laienreanimation geschult.
„Rufen. Prüfen. Drücken“ hallte es einen Tag lang durch die Schulaula der St. Marien Schule in Regensburg. Insgesamt acht Teams – bestehend aus Reanimationstrainern aus St. Josef, Schulsanitätern und Lehrern – haben den Mädchen und jungen Frauen im Alter von 11 bis 14 Jahren gezeigt, worauf es im Ernstfall ankommt. Dort kam die Aktion gut an: „Ich fand es schön, zu lernen wie wir im Notfall helfen können, das war sehr interessant“, sagt Mona S. aus Tegernheim. So wie ihr ging es vielen ihrer Schulkameradinnen. „Unsere Schülerinnen waren mit Feuereifer bei der Sache“, erklärt Oberstudiendirektor Dr. Hans Lindner.
„Man kann nichts falsch machen“
Hintergrund der Aktion war der „World Restart a Heart Day“, der jährlich Mitte Oktober stattfindet. „Ziel dieses Tages ist es, weltweit so viele Menschen wie möglich in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen“, erklärt Dr. Marion Harth. Sie ist Oberärztin an der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Michael T. Pawlik und hat die Aktion koordiniert. Sie berichtet: „Obwohl ein Herzstillstand in der Regel im privaten Umfeld – also nicht in der Nähe einer Klink oder Arztpraxis – eintritt, sind im vergangenen Jahr nur rund 40 Prozent der Reanimationen von Laien durchgeführt worden. Doch nur, wenn bei einem Herzstillstand sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergriffen werden, hat der Betroffene die Chance zu überleben.“ In anderen Ländern, so erklärt die Notfallmedizinerin, sei die Quote sehr viel höher. Das liege auch daran, dass dort „Erste Hilfe“ in der Schule unterrichtet werde. In Deutschland scheuten viele vor der Wiederbelebung zurück, aus Angst, etwas falsch zu machen. „Doch das einzige, was man falsch machen kann, ist nichts zu tun. Das wollen wir bereits Jugendlichen klarmachen und haben deshalb die Kooperation mit den Englischen angestrebt. Wir sind dankbar, dass die Schule hier sofort bereit war, sich zu engagieren.“