Im Rahmen der Herzwochen lädt das Caritas-Krankenhaus St. Josef am 22. November um 18 Uhr zum Vortrag „Herz unter Druck – Ursachen, Diagnose und Behandlung des Bluthochdrucks“ ein. Referent im Konferenzraum (Verwaltungsgebäude) der Klinik ist Prof. Dr. Dierk Endemann, einer der beiden Direktoren der Klinik für Innere Medizin. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Aufgrund der aktuellen Lage sind jedoch ein aktueller, negativer Coronatest aus der Apotheke oder einem Testzentrum sowie das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht.
„Von Bluthochdruck sprechen wir, wenn der Blutdruck in Ruhe dauerhaft über 140/90 mmHg liegt“, erklärt Prof. Endemann. In Deutschland ist dies bei rund 25 Millionen Menschen der Fall. Doch jeder Fünfte weiß nichts davon, jeder Zehnte lässt sich nicht behandeln und jeder dritte behandelte Patient ist nicht optimal medikamentös eingestellt. „Das ist deshalb so fatal, da Bluthochdruck zu den Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen – und damit für Herzinfarkt und Schlaganfall – gehört“, erklärt Prof. Endemann. Rund 9,4 Millionen Todesfälle weltweit sind auf erhöhten Blutdruck zurückzuführen.
Ursache oder Folge: Nierenleiden
Doch nicht nur das Herz-Kreislaufsystem leidet unter zu hohem Blutdruck, auch die Niere kann davon schwere Schäden tragen. Bluthochdruck ist eine der häufigsten Ursachen für chronisches Nierenversagen. Umgekehrt kann eine Fehlfunktion der Nieren zu Bluthochdruck führen. Auch hier ist die Gefahr, dass Betroffene nicht merken, dass ihr Blutdruck zu hoch ist, während es dadurch bereits zu ersten Schäden kommt. Da chronische Nierenerkrankungen meist schleichend auftreten, werden sie zudem häufig unterschätzt. Doch das hindert die Nieren, ihre lebenswichtige Arbeit zu leisten: Sie sind „der Filter des Körpers“. 300-mal täglich fließt das Blut des Menschen durch die Nieren. Sie sortieren Giftstoffe und überschüssige Flüssigkeiten aus und sorgen dafür, dass sie über den Urin abtransportiert werden. Darüber hinaus reguliert das Organ unter anderem den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers sowie den Blutdruck. Dort werden auch lebenswichtige Hormone ausgeschüttet, zum Beispiel für die Bildung von roten Blutkörperchen sowie den Knochenstoffwechsel.
Bluthochdruck ist daher immer ein Grund, die Nieren genau zu untersuchen. „Treten körperliche Symptome wie Flüssigkeit in Beinen und Augenlidern, Atemnot oder eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit auf, ist die Erkrankung oft schon weit fortgeschritten“, so Prof. Endemann.
Bluthochdruck vorbeugen
Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, ist es am besten, Bluthochdruck so gut es geht vorzubeugen. „Denn auch, wenn sich bei den meisten Patienten keine einzelne Ursache für das Auftreten des Bluthochdrucks finden lässt, so kennen wir doch viele verschiedene Bausteine, die es begünstigen“, erklärt Prof. Endemann. Neben dem fortschreitenden Alter und der damit verbundenen Alterung des Gefäßsystems spielt die Lebensweise eine große Rolle. So gehören Übergewicht, zu wenig Bewegung und Rauchen zu den Hauptrisikofaktoren für Bluthochdruck. „Mit einem gesunden Körpergewicht, viel Bewegung, Entspannung und einer ausgewogenen Ernährung kann jeder Mensch selbst viel dafür tun, um Bluthochdruck vorzubeugen“, erklärt Prof. Endemann.